Kommando “ Hier „

Wie bringe ich es dem Welpen bei ?

Auch schon bei unserem 8 Wochen alten Welpen können wir anfangen, ihm dieses Kommando vertraut zu machen. Natürlich können sie von diesem kleinen Racker noch nicht erwarten, daß er sofort kommt, wenn wir ihn rufen, aber sie können ihm ruhig schon mal zeigen, was es heißt. Das stellen sie am besten so an.

Auf einen ihrer Spaziergänge nehmen sie einen Helfer mit, dieser nimmt ihren Hund und hält ihn fest, während sie sich ein kleines Stück entfernen. Bitte anfangs nur ein kleines Stück, damit der arme Kerl nicht gleich Angstzustände bekommt. Dann rufen sie laut und deutlich „hier“ und der Helfer läßt ihn los. Der Welpe wird sich sofort schnurstracks auf den Weg zu ihnen machen und dort erwartet ihn natürlich ein riesiges Lob.

Halten Sie ihn kurz fest, streicheln ihn und geben ihn mit dem Kommando „Lauf“, oder ähnlichem wieder frei! So lernt er nicht gleich wieder nach dem abgeholten Leckerchen, kehrt zu machen und sich wieder interessanteren Dingen zuzuwenden und es gibt ihnen die Gelegenheit ihn für den Fall der Fälle anzuleinen! Wenn sie das öfter so üben, wird ihr kleiner Welpe bald wissen, was das „Hier“ bedeutet.

Genauso können sie übrigens auch verfahren, wenn sie das Futter für ihn fertig haben und ihn an seinen Freßplatz rufen, da wird er mit Sicherheit sofort hineilen. Oder aber wenn ihr Welpe gerade mal zufällig auf dem Weg zu ihnen ist. Aber sie müssen sicher sein, daß er jetzt auf jeden Fall zu ihnen kommt. Rufen sie ihn nie, wenn er gerade mit einem anderen Hund spielt, oder mit anderen äußerst wichtigen Sachen beschäftigt ist.

In diesem Fall würde er sowieso nicht kommen, besser ist es hier den Welpen selber zu holen. Würden sie ihn rufen bei einer solchen Gelegenheit würde der Welpe nur lernen, daß man nicht unbedingt auf dieses Kommando kommen muß und Sie und Ihr Rufen auch ruhig mal ignorieren kann. Das wollen wir natürlich auf gar keinen Fall!

Richtiges Üben mit dem Junghund/erwachsenen Hund !

Hier gehen wir davon aus, daß der Hund mittlerweile das Kommando „Hier“ kennt. Jetzt können wir damit beginnen, ihm beizubringen, daß er auch herbeikommen soll, wenn er gerade eine interessante Spur verfolgt. Am besten eignet sich hierfür eine lange Such,-oder Schleppleine.

Ihr Hund läuft also vor ihnen her und plötzlich rufen sie “ Hier „, wenn sie ihrem Welpen das schon prima beigebracht haben, wird der Hund zu ihnen kommen. Gut gemacht. Geht er jedoch einfach weiter, ohne sie eines Blickes zu würdigen, müssen sie jetzt herzhaft einschreiten.

Ein kräftiger Ruck an der langen Leine in ihre Richtung und ihr Hund wird sehr erstaunt zu ihnen kommen. Natürlich wird er, bei ihnen angekommen, kräftig gelobt. Verwenden sie bitte bei dieser Übung nicht nur ein Leckerchen als Lob,sondern auch die freudigste stimmliche Lobhymne und Knuddelattacke, die sie auf Lager haben, sonst könnte es passieren, daß ihr Hund nur zu ihnen kommt, wenn sie tatsächlich Leckerchen einstecken haben.

Dies üben sie über mehrere Wochen, anfangs ohne, später mit Ablenkung! Während dieser Zeit geben sie ihm bitte NIE die Gelegenheit, das Kommando nicht zu befolgen! Was heißt, für den Fall daß er zum Spielen oder anderen Aktivitäten abgeleint ist, rufen sie ihn nur wenn er wieder auf dem Weg zu Ihnen ist, oder holen sie ihn ab!

Wenn sie sich absolut sicher sind, daß ihr Hund auf Zuruf freudig zu ihnen kommt, können sie anfangen ohne Leine zu üben! Anfangs natürlich wieder nur ohne Ablenkung!!! Sollte es passieren, daß ihr Hund aus welchem Grund auch immer ihr Kommando ignoriert, was sicher spätestens in der Pubertätsphase geschehen wird, drehen Sie sich nach einmaligem Rufen um und rennen in die entgegengesetzte Richtung!

Für ihren Hund Anlaß ihnen sofort zu folgen, denn erstens mal möchte er sie ja nicht aus den Augen verlieren und zweitens muß wenn sie so aufgeregt irgendwo hinrennen irgenwo was ganz tolles und aufregendes los sein! Ist er dann bei ihnen ist auch etwas los…nämlich ein tolles ausgelassenes Spiel mit seinem Zweibeiner! Beginnen sie nun mit dem Leinentraining von neuem bis ihr Hund dieses Kommando wieder zuverlässig befolgt!

Pubertätsphase, oder sehr triebstark… was nun?

Für den Fall, daß ihr Hund jetzt brav herbeikommt, wenn er an der Leine ist, aber sobald er freigelassen wird, jede Gelegenheit nutzt um abzuhauen, können sie zu einer anderen Methode greifen. Hier ist jedoch richtiges Timing und situationsbedingtes Verhalten gefragt! Würden sie sie in Verbindung mit einem Hund, Spaziergänger oder ähnlichem anwenden, könnte es passieren, daß ihr Hund diese unangenehme Erfahrung mit diesem verbinden und in Zukunft ängstlich, oder aggressiv darauf zugehen!

Wenn sie sich also nicht hundertprozentig sicher sind, wenden sie sich lieber an eine seriöse Hundeschule, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht! (weitere Tipps für einen angenehmen Spaziergang mit ihrem Hund finden sie Hier!

Nehmen sie ein altes Schlüsselbund, oder eine Wurfkette ( hauptsache, es macht viel Krach ) mit auf den Spaziergang. Entfernt sich ihr Hund von ihnen und hört nicht auf ihr Rufen, werfen sie ihren Krachmacher direkt hinter, oder neben ihren Hund. Im Normalfall wird er erschrecken und auf ihr nochmaliges Rufen herbeieilen.

Haben sie jedoch einen unerschrockenen Burschen, können sie, vorausgesetzt daß sie treffsicher sind, mit diesem Krachmacher auf das Hinterteil ihres Hundes zielen.Natürlich verwenden sie hierfür kein schweres Objekt, wir wollen ihn ja schließlich nicht verletzen. Spätestens jetzt wird selbst der unerschrockenste Kamerad sich wieder auf sie konzentrieren.

Diese Methode habe ich auch bei meinen Hunden angewand und mittlerweile muß ich nur kurz mit dem Schlüßel rasseln und sie kommen sofort herbei.

Was sie niemals tun dürfen !

1.Sollte ihr Hund auf ihr Rufen hin nicht sofort, sondern erst nach mehrmaligen Ermahnen kommen, oder von einem Jagdausflug zurückkehren, bestrafen sie ihn bitte niemals dafür. Schlucken sie ihren Groll herunter und versuchen sich ganz fürchterlich über das Herbeikommen ihres Hundes zu freuen. Würden sie ihn jetzt bestrafen, würde er diese Strafe auf sein Kommen beziehen und in Zukunft nur noch sehr ungern, oder aber garnicht mehr zu ihnen kommen.

2.Machen sie bitte niemals den Fehler ihrem Hund hinterher zurennen, die meisten Hunde fangen dann ein äußerst belustigendes Fangspiel an, daß höchstens ihrem Hund und Zuschauern Freude bereitet. Ihr Hund wird sich das merken und bei nächster Gelegenheit genauso verfahren (weil es ja so lustig war)! Also bitte Fangspiele niemals in Verbindung mit dem Kommando „Hier“!

3.Wichtig ist auch, daß sie ihren Hund, wenn er es einmal kann, nicht andauernd herbeirufen. Der Spaziergang ist schließlich das Highlight des Tages für jeden Hund. Hier kann er schnuffeln, spielen, markieren, ja einfach Hund sein und das sollten wir ihm schon gönnen. Außerdem stellen sie sich vor, ihr Kind ruft an diesem Abend schon das zigste Mal nach ihnen. Irgenwann werden sie es ignorieren und den für sie im Moment wichtigeren Dingen nachgehen. Genauso wird auch ihr Hund sich verhalten und ihr Rufen irgendwann einfach ignorieren.